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Filmstill aus „Anqa" von Helin Çelik. Nahaufnahme von einem Frauengesicht in einem warmen Licht.
© Helin Çelik and Kepler Mission Films

Fr 24.02.
17:00

Die ersten Bilder sind von einem leise brodelnden Sound unterlegt und schaffen Desorientierung. Ein wolkenverhangenes Panorama, eine Straße im Nebel, ein dunkler Gang. Dieses bedrohlich wirkende Außen steht im Kontrast zur wärmeren Farbgebung in den Wohnungen, in denen sich die Protagonistinnen dieses Films aufhalten. In Jordanien haben die drei jeweils ähnlich traumatisierende Gewalterfahrungen gemacht; in Andeutungen sprechen sie über Vergewaltigungen, Überfälle, Inhaftierung. In ihren Wohnungen suchen sie einen Schutzraum vor der Gewalt der Außenwelt.

Helin Çelik erzählt nicht die Geschichten dieser Frauen, sondern skizziert ihre posttraumatische Situation in eindrucksvollen, poetischen Filmbildern. Die Kamera von Raquel Fernández Núñez zeigt die Körper in extremen Close-ups: von Schlaflosigkeit gezeichnete Augenhöhlen, zitternde Hände. Die Traumata bringen auch verstörende Gedanken zutage wie die Idee einer Protagonistin, ihre Kinder umzubringen, um sie zu schützen. Zugleich sieht man sie im liebevollen Umgang mit ihnen. ANQA zeigt das Ringen der Frauen, sich von dem erfahrenen Leid nicht definieren zu lassen. „Ich bin kein Überrest“, sagt eine. „Ich existiere.“ (Jan-Philipp Kohlmann)

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